Auf Wunsch der Nachbarstaaten setzt sich Außenminister Westerwelle im Jemen dafür ein, al-Qaida nicht nur militärisch zu bekämpfen. Kenner des Landes geben ihm recht. Denn die Islamisten haben dort eine breite Basis, genießen den Schutz von Stammesfürsten und sind in das politische System eingebettet. Der Jemen solle „kein Rückzugsgebiet für Terroristen“ werden, sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) nach seinem Treffen mit dem jemenistischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh. Dabei setze man auf eine „politische Lösung“, nicht auf eine militärische. Mit seinem Plädoyer für eine politische Lösung unterstützt Westerwelle die Nachbarländer des Jemen. Saudi-Arabiens König Abdullah und Katars Emir Hamad hatten ihn gebeten, in diese Richtung auf den Präsidenten des Jemen einzuwirken. Sie und andere Gesprächspartner des deutschen Außenministers fürchten eine Destabilisierung der gesamten Region und sehen die Gefahr eines Abdriftens des Bruderstaates in Richtung Terrorismus. Westerwelle ste...
Alfred Hackensberger