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Es werden Posts vom August, 2014 angezeigt.

Das einträgliche Geschäft mit den Entführungen

Von Alfred Hackensberger Die Enthauptung des US-amerikanischen Journalisten James Foley vor laufender Kamera hat die Welt empört. Was für uns einen Zivilisationsbruch bedeutet, hat sich für die Terroristen der Gruppe Islamischer Staat (IS) zum einträglichen Geschäftszweig entwickelt: Die Entführung von Geiseln, die Forderung von Lösegeld, die Androhung ihrer Tötung – und in einem letzten Schritt auch das Wahrmachen dieser Drohung. Foley werde als Strafe für die Luftangriffe der USA im Irak getötet, so heißt es in dem perfide inszenierten Video , das die IS-Terroristen in Umlauf brachten. Der Tod des amerikanischen Reporters ist eines der bisher traurigsten Kapitel in der Geschichte der Entführungen von Journalisten im syrisch-irakischen Krisengebiet. Und es wird nicht das letzte sein: In den vergangenen Tagen und Wochen wurden in der Nähe Aleppos zwei Italienerinnen, ein Däne und ein J

James Foley, der unerschrockene Held

Der US-Journalist James Foley wurde vor laufender Kamera von den IS-Terroristen enthauptet. Unser Reporter Alfred Hackensberger war mit ihm in Krisengebieten unterwegs. Sein Nachruf. Der US-Reporter James Foley † Foto: AP Die Brutalität und die Geringschätzung menschlichen Lebens sind nicht zu überbieten. In einer als "Botschaft an Amerika" inszenierten Exekution wird der US-Journalist James Foley geköpft. Der 40-Jährige wird als Strafe für die Luftangriffe der USA im Irak getötet – ein Menschenopfer wie aus früheren Zeiten. Das am Dienstag vom Islamischen Staat (IS) veröffentlichte Internetvideo zeigt zunächst Fernsehbilder von Obama, wie er die jüngsten Luftangriffe auf Stellungen des IS im Irak bekannt gibt. Danach sieht man Foley im Freien kniend, in orangefarbener Gefangenenkleidung und die Hände am Rücken gefesselt. Der Journalist muss eine vorher einstudierte Erklärung abgeben. Darin richtet er einen Appell an se

Warum junge Deutsche Terror und Tod bringen

Sie kommen aus Berlin oder Dinslaken, doch sie verabscheuen die westliche Gesellschaft. Hunderte Deutsche kämpfen für die Terrorgruppe IS. Die "Welt" sprach erstmals mit einigen von ihnen. Das Funkgerät knarrt, dann sind arabische Wortfetzen zu hören. Abu Hamza al-Almani hat gerade Schichtdienst an einem Checkpoint in al-Rai, einer Kleinstadt im Norden Syriens. "Es ist nichts los hier! Ziemlich langweilig, den ganzen Tag hier rumzustehen", beschwert sich der 23-Jährige, dessen arabischer Nachname - al-Almani - auf seine Herkunft aus Deutschland verweist. Er hätte lieber ein bisschen "Action", wie er es formuliert. Die Fotos auf seiner Facebook-Seite lassen erahnen, was er darunter versteht: Hamza mit Pistole, Hamza mit Kalaschnikow oder gemeinsam mit seinen Kumpels in Kampfpose vor einem Pick-up mit Flugabwehrgeschütz. Er und seine vier Freunde sind mit Kapuzen maskiert, schließlich sind sie Kämpfer der Terrorgruppe " Islamisc

Der Held der Jesiden ist ein Deutscher Der ungewöhnliche Held Kassem Sch

Der ungewöhnliche Held Kassem Schascho führt die Jesiden an, die im Irak gegen Islamisten kämpfen. Er ist eigentlich Gärtner gewesen, aus der ostwestfälischen Kleinstadt Bad Oeynhausen. Von Eva Marie Kogel und Alfred Hackensberger Der "Löwe von Sindschar" in jungen Jahren: Das Bild zeigt ihn vor den Bergen, die er jetzt für sein Volk verteidigt Foto: privat Seit Anfang August hält er sich im Bergmassiv von Sindschar versteckt und kämpft bei Temperaturen von mehr als 40 Grad gemeinsam mit seinen Getreuen. Gegen die Übermacht der Terroristen des "Islamischen Staates" (IS) und für das Überleben der Jesiden. So berichten es jene Flüchtlinge, die ihm sein Leben verdanken. Sein Volk nennt ihn den "Löwen von Sindschar". Der richtige Name des Löwen lautet Kassem Schascho. Das Ungewöhnlichste an ihm ist wohl sein Pass: Schasc