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Es werden Posts vom 2009 angezeigt.

Interview with Asra Nomani

'Gender Jihad' in the Service of Women's Rights The 44-year-old US writer Asra Nomani is viewed as a prominent representative of "Gender Jihad". For the former Wall Street Journal reporter, there is no contradiction between Islam and feminism. In both western countries and Muslim societies feminism and Islam are mostly regarded as irreconcilable opposites. Why are they not compatible? Asra Nomani: Yes, I'm always hearing that view at my lectures. But as far as I'm concerned, the two go hand in hand. I think Islam was originally a feminist religion. The Prophet Mohammed was a feminist, like his first wife Khadija, his daughter Fatima and his wife Aisha. None of them allowed themselves to be pushed aside, and they all spoke their minds. I don't think Islamic feminism is an apparent contradiction. Actually, I meet religious feminists all over the world – Mormon, Catholic, Maronite, Jewish-orthodox, Protestant. My experience is that women have to fight mal

Marrakesch, die neue Metropole für billigen Sex

Marrakesch ist zu einem Zentrum des internationalen Sextourismus geworden. Gerade aus den arabischen Ländern am Golf kommen immer mehr Besucher auf der Suche nach schnellem Sex. Im Visier sind dabei nicht nur Frauen, sondern auch junge Männer – und das, obwohl Homosexualität in Marokko gesetzlich verboten ist. Nach Marrakesch kommen immer mehr Touristen auf der Suche nach billigem Sex. Begehrt sind dabei nicht nur junge Frauen In einem luxuriösen Appartement in Marrakesch tanzen nackte Mädchen bis in den frühen Morgen. Danach wälzen sie sich zum Amüsement ihrer Kunden über den Fußboden, auf dem Geldscheine ausgestreut sind. Was an den verschwitzten Körpern der Frauen hängen bleibt, ist ihre Entlohnung für die Nacht, die nun erst richtig beginnt. „Dann kommt der Sex“, erklärt Fatima, eine 21-jährige Prostituierte, die sich mit ihrer Freundin Naima auf Kunden aus den arabischen Ländern am Golf spezialisiert hat. „Das ist zwar manchmal wie Sklaverei, dafür zahlen sie aber besser als a

Saudis gehen militärisch gegen jemenitische Rebellen vor

Angriffe im Grenzgebiet gegen Schiitenmiliz Tanger/Sanaa - Immer wieder stiegen dicke Rauchwolken rund um den Gipfel des Jebel al-Dukhan auf. Der 2000 Meter hohe Berg in der Nähe der Stadt Khubah markiert die Grenze zwischen dem Königreich Saudi-Arabien und der Republik Jemen. Saudische Luftwaffe und Artillerie beschossen Stellungen der Huthi-Rebellen, die angeblich vom Norden des Jemen in saudisches Territorium eingedrungen waren. Nach fünftägigen Kämpfen sei es endlich gelungen, so Prinz Khaled Bin Sultan, der stellvertretende Verteidigungsminister Saudi-Arabiens, das Gebiet von den schiitischen Rebellen wieder zu säubern. Mohammed Abdel-Salam, der Sprecher der Huthis, nannte die saudische Operation "eine ungerechtfertigte Aggression". Gleichzeitig warf man Saudi-Arabien vor, Angriffe auf jemenitischem Staatsgebiet durchgeführt zu haben. "Wir kümmern uns nur um unser Territorium", entgegnete das saudische Verteidigungsministerium, "und greifen nicht innerhalb

Niqab Debate in Egypt: Divided Scholars

Hijab, chador, burqa or niqab? – The veiling of Muslim women continues to provoke controversy. This time it is the niqab, or face veil, at the center of the conflict-charged fundamental debate within the Islamic world. By Alfred Hackensberger Grand Sheikh Tantawi had banned women from wearing the niqab in parts of the Al-Azhar mosque, saying it had nothing to do with Islam | The bone of contention is none less than the Grand Imam of Cairo University and the Al-Azhar Mosque. Mohammed Sayed al-Tantawi, one of the most senior legal scholars in Sunni Islam, declared that a veil that covers a woman's face leaving only a slit for the eyes is not religiously permissible. During a visit to one of the schools affiliated to Al-Azhar University early in October, the theologian was irritated by a girl's niqab. He then ordered the baffled girl, who had ironically only worn the veil in honor of the high-ranking visitor, to take it off and never put it on again. "These are traditions tha

"Arabia Felix" steht am Abgrund

Regierung gegen Separatisten: Im Jemen entscheidet sich, ob das islamistische Terrornetzwerk al-Qaida eine neue Basis aufbauen kann Sanaa - "Jemen ist Arabiens unbekannter Edelstein, den es noch zu entdecken gilt", heißt es im Bordmagazin "Yemenia". Das Hochglanzblättchen empfiehlt Bergwanderungen und Trekkingtouren durch die atemberaubende Heimat der legendären Königin von Saba. Aber damit lassen sich keine Abenteuertouristen mehr in den Jemen locken. "Arabia Felix", das altrömische glückliche Arabien, ist selbst für hartgesottene Reisende nach diversen Entführungen ein bisschen Abenteuer zu viel. Im Juni waren zwei deutsche Frauen und eine Koreanerin getötet worden. Der Rest der gekidnappten Touristengruppe, eine fünfköpfige Familie aus Sachsen und ein Brite, werden noch immer vermisst. Zwei Drittel des Jemen stehen nicht unter Regierungskontrolle. Separatisten herrschen dort, lokale Stämme, die al-Qaida nahestehen oder auf eigene Rechnung arbeiten. In d

King Cool

Vor zehn Jahren wurde Mohammed VI. König von Marokko. Er gilt als reformfreudiger Bürgerkönig. Doch der Weg zu einer liberalen Gesellschaft ist noch weit Zuletzt noch den Marmorboden shampooniert, den schmiedeeisernen Zaun in den Nationalfarben Grün-Rot verkleidet und draußen auf der Straße die Bordsteine neu gestrichen. Die pompösen Festzelte hatte man bereits vor über einer Woche aufgestellt. Wie immer muss zum "Fête du trone", alles perfekt sein, insbesondere zum 10. Jubiläum, das Mohammed VI. heute nicht in der Hauptstadt Rabat, sondern in seinem geliebten Tanger feiert. In einem relativ kleinen Palast im Stadtteil Marshan, von dem man die Meerenge von Gibraltar überblickt. Ganz in Weiß gekleidet, reitet dann der Herrscher der Alawiten auf einem Pferd - begleitet von einem Diener, der ihm einen Sonnenschirm über den Kopf hält - durch die Elite seiner Untertanen: eine Mischung aus islamischen Theologen, Ministern, Abgeordneten und Behördenbediensteten. Sich verbeugend, sch

King Cool

Vor zehn Jahren wurde Mohammed VI. König von Marokko. Er gilt als reformfreudiger Bürgerkönig. Doch der Weg zu einer liberalen Gesellschaft ist noch weit Zuletzt noch den Marmorboden shampooniert, den schmiedeeisernen Zaun in den Nationalfarben Grün-Rot verkleidet und draußen auf der Straße die Bordsteine neu gestrichen. Die pompösen Festzelte hatte man bereits vor über einer Woche aufgestellt. Wie immer muss zum "Fête du trone", alles perfekt sein, insbesondere zum 10. Jubiläum, das Mohammed VI. heute nicht in der Hauptstadt Rabat, sondern in seinem geliebten Tanger feiert. In einem relativ kleinen Palast im Stadtteil Marshan, von dem man die Meerenge von Gibraltar überblickt. Ganz in Weiß gekleidet, reitet dann der Herrscher der Alawiten auf einem Pferd - begleitet von einem Diener, der ihm einen Sonnenschirm über den Kopf hält - durch die Elite seiner Untertanen: eine Mischung aus islamischen Theologen, Ministern, Abgeordneten und Behördenbediensteten. Sich verbeugend, sch

Naked Lunch: In Zimmer Nummer neun

Fünfzig Jahre nach der Erstveröffentlichung des Klassikers der Beatgeneration erscheint eine deutsche Neuausgabe. In Tanger, wo William S. Burroughs sein Buch schrieb, ist heute von der damaligen Atmosphäre nicht mehr viel zu spüren. William S. Burroughs würde sich wohl im Grabe umdrehen, bei den Kids, die sich jedes Wochenende im «TangerInn» treffen, bevor sie für den Rest der Nacht in die schicken Clubs am Strand der marokkanischen Hafenstadt verschwinden. Verwöhnte, neureiche Jugendliche: Vom Papa ein Auto zum Geburtstag, das Frühstück vom Hausmädchen und teure Privatschule sind die Eckpfeiler ihrer Welt. Dass einige von ihnen auf der Toilette der Bar Koks schnupfen, wäre da für Burroughs wenig tröstlich. Eher schon die Stricher unter den Gäs­ten, die mit ihrem unverwechselbar unschuldigen, breiten Lächeln nach europäischer Kundschaft Ausschau halten. Ein Stück homosexueller Dissidenz in einem Heer von heterosexueller Mittelmässigkeit. Aber auch diese jungen Männer wüssten nicht, we

Wie die Finanzkrise dem Koran hilft

Der Ruf nach schariagerechtem Islamic Banking in der arabischen Welt wird durch den Kollaps der Märkte lauter Ob Rocksänger Rod Stewart, Fußballstar David Beckham oder das Baywatch-Busenwunder Pamela Anderson - wer etwas auf sich hielt und die nötigen Millionen hatte, kaufte sich in Dubai ein luxuriöses Heim. Wie in keinem anderen Land prosperiert am persischen Golf der Baumarkt, den architektonischen Fantasien waren kaum Grenzen gesetzt. Mit der internationalen Finanzkrise ist es damit nun erst einmal vorbei. Mehr als die Hälfte aller Bauvorhaben (Gesamtwert: 582 Milliarden Dollar) sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten eingefroren. Auch die Nachbarländer traf die Krise hart. Die Börse von Kuwait fiel um 57 Prozent im Vergleich zum Juni 2008. Insgesamt sollen Investoren aus der Golfregion rund 2,5 Billionen Dollar verloren haben, schätzt die Union der Arabischen Wirtschaftskammer. Für Nasser Saidi vom Internationalen Finanzzentrum in Dubai ist dies die perfekte Gelegenheit, islam

Geheime Mission: Weltrevolution

Von Bahrain über Marokko bis nach Nigeria - die islamische Welt fürchtet eine schiitische Infiltration durch den Iran Brennende Autoreifen, Maskierte, die Steine und Molotowcocktails auf Polizisten werfen: Eine Straßenkampfszene, die man aus Berlin oder London kennt, aber nicht aus einem reichen Ölland wie Bahrain. Seit Wochen kommt der kleine Golfstaat nicht mehr zur Ruhe, nachdem die Polizei vergangenen Monat 23 Oppositionelle, darunter auch populäre schiitische Geistliche, verhaftete. "Nein zur Unterdrückung der Freiheit", fordert in der Hauptstadt Manama ein Graffito, das schiitische Demonstranten an einer Wand hinterließen. Sie fühlen sich von der sunnitischen Elite des Landes diskriminiert, obwohl Schiiten 70 Prozent der Bevölkerung der insgesamt 530 000 Bahrainer ausmachen. Gewalttätige Proteste und Forderung nach Gleichberechtigung sind für die ansonsten ruhige Golfregion neu und lösten bei arabischen Staatsmännern Alarm aus. Insbesondere nach den Bemerkungen von Ali

Endstation Mittelmeer

Die Katastrophe vor Libyen wird dem Flüchtlingsstrom nach Europa kein Ende setzen. Beim internationalen Menschenschmuggel spielt Staatschef al-Gaddafi eine Schlüsselrolle Es sollte eine Fahrt in eine goldene Zukunft werden. Dicht gedrängt saßen rund 350 Menschen hoffnungsvoll in einem Fischerboot, mit dem sie die 1770 Kilometer bis nach Europa auf der anderen Seite des Mittelmeers zurücklegen wollten. Aber das Holzboot, eigentlich nur für 75 Passagiere zugelassen, hatte ein Leck und sank sehr schnell bei stürmischem Wetter. Nur 21 Menschen konnten gerettet werden. Die Insassen der anderen drei Boote, die ebenfalls am vergangenen Wochenende von der libyschen Küste aus in See stachen, hatten mehr Glück. Eines wurde nach einem Maschinenschaden von der libyschen Küstenwache aufgebracht, die beiden anderen schafften es nach Italien und Malta. 77 Tote wurden aus dem Wasser gefischt oder an den Strand gespült. Sie kamen aus Somalia, Nigeria, Eritrea, Algerien, Marokko, Palästina und Tunesien.

Ein Kindersoldat will nach Europa

Die Geschichte des jungen Liberianers Eric, der wie viele andere Afrikaner in der spanischen Exklave Ceuta vom Asyl in der EU träumt Ceuta - Die Gegner fallen wie die Fliegen. Zuerst die da vorne erschießen, dann rechts alle niedermachen, bevor der Rest im Gebüsch erledigt wird. Kriegsspiele auf einem Parkplatz im Zentrum der spanischen Stadt Ceuta, von Eric, einem jungen Mann aus Liberia. Seine Waffe ein Regenschirm, mit dem er durch die parkenden Autos schleicht, auf die er aufpasst, um ein paar Cent von den Fahrern zu bekommen. Eine etwas seltsame Situation, denn auf imaginäre Gegner zu schießen, passt wenig zu dem ausgewachsenen 19-Jährigen. Eher würde man von ihm erwarten, dass er aus Langeweile bei der Arbeit Verse vor sich hin rappt oder ein Buch liest. Nur bei Eric Christian Carr hat sich die Welt auf den Kopf gestellt. In der Zeit, in der andere Kinder mit Luftkugeln durch die Gegend ballern, trug er eine echte Waffe. "Eine AK-47, besser bekannt unter Kalaschnikow",