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Es werden Posts vom Juli, 2013 angezeigt.

Morde und Unruhen in Libyen

Kritiker der Muslimbrüder wird Opfer eines Attentats in Bengasi Von Alfred Hackensberger und Katharina Pfannkuch Die Mörder kamen nach dem Freitagsgebet. Abdulsalam Al-Mesmari wurde auf dem Nachhauseweg von der Moschee von einem Schuss mitten ins Herz getroffen. "Das war die Arbeit eines geschulten Scharfschützen", stellte der Sprecher der Sicherheitskräfte in Bengasi fest. Al-Mesmari war ein bekannter Anwalt und Menschenrechtsaktivist, der als einer der ersten gegen Diktator Muammar Gaddafi protestiert hatte. Nach Bekanntwerden des Todes al-Mesmaris kam es zu gewalttätigen Protesten vor den Zentralen der Gerechtigkeits- und Aufbaupartei in Bengasi und der Hauptstadt Tripolis. Die Partei ist der politische Arm der Muslimbruderschaft in Libyen. Die Büros wurden gestürmt. Die Demonstranten machten die Bruderschaft für den Tod al-Mesmaris verantwortlich. Der Anwalt galt als scharfer Kritiker der Islamisten. Noch zwei Tage vor sein

Die Wut der Tunesier und die gestohlene Revolution

Tunesien kommt nicht zur Ruhe. Im ländlichen Sidi Bousid, der Wiege der "Jasminrevolution", gibt es gewalttätige Proteste. Denn hier hat sich für die Menschen nicht viel verbessert. Von Alfred Hackensberger Foto: AFP Ein Mann betet in Tunesien am Grab von Mohamed Bouazizi in Sidi Bousid. Die Stadt gilt nach der Selbstverbrennung des Obstverkäufers als Wiege der "Jasminrevolution" und des gesamten "arabischen Frühlings" Sie blieben bis in die späte Nacht. Über 10.000 Menschen gingen im Zentrum von Tunis auf die Straße, um gegen die islamistische Regierungspartei Ennahda zu protestieren. "Genug mit der Regierung, genug mit Ghannouchi", skandierte die Menge und meinte den Führer der Partei, Raschid Ghannouchi. Tunesien kommt nicht mehr zur Ruhe , seit der Oppositionspolitiker Mohammed Brahmi am vergangenen Donnerstag mit 14 Schüssen vor seinem Haus niedergestreckt wurde . Es war bereits das zweite politische

Die Beweise für den Einsatz von Giftgas sind dünn

Frankreich und die USA sehen es als bewiesen an, dass das Assad-Regime im syrischen Bürgerkrieg chemische Kampfstoffe einsetzt. Die Beweise aber sind dünn. Eine Spurensuche. Von Alfred Hackensberger Foto: Victor Breiner Kämpfer der Rebellen bringen sich in der syrischen Stadt Aleppo vor dem Scharfschützenfeuer der Assad-Truppen in Sicherheit   Sehen Sie die Artilleriegeschütze?" fragt Rebellenkommandant Abu Mahmud und deutet oben auf den Hügelkamm. "Sie haben die ganze Stadt im Visier." Minuten später schlägt eine Granate mit Ohren betäubendem Knall in etwa 400 Meter Entfernung ein. "Heute ist es ruhig", versichert der 27-Jährige. "Sonst geht das ununterbrochen so." Abu Mahmud führt 200 Kämpfer an, die in al-Safireh einen Militärkomplex der syrischen Armee belagern. Es ist keine gewöhnliche Einrichtung, die auf einem 20 Kilometer langen und fünf Kilometer

Kampf an drei Fronten – Rebellen sitzen in der Falle

In Homs steht die Freie Syrische Armee mit dem Rücken zur Wand. Wo einst der Protest gegen Assad begann, sind jetzt seine Truppen auf dem Vormarsch. Auch junge Deutsche kämpfen gegen sie. Von Alfred Hackensberger Foto: AP Rebellen im Abwehrkampf in Homs. Der Verlust ihrer letzten Bastionen in der "Hauptstadt der Revolution" scheint nur eine Frage der Zeit   Sie tragen Westen mit Sprengstoff und drohen, sich in die Luft zu sprengen. "Wo sind die Waffen, die uns aus dem Ausland versprochen wurden?", fragt einer der Rebellen. "Nichts ist gekommen, und uns bleiben nur diese Explosivgürtel, um das Regime zu bekämpfen." Im Hintergrund sind Schüsse und Granateneinschläge zu hören. Dieses Internetvideo, das in der Khalid-Ibn-al-Walid-Moschee von Homs aufgenommen wurde, zeigt deutlich: Die Lage der Freien Syrischen Armee (FSA) ist verzweifelt. Die Moschee aus dem 13. Jahrhundert, bekannt für ihre neun Ku