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Es werden Posts vom Februar, 2014 angezeigt.

In Aleppo kommt der Tod von oben

Die syrische Luftwaffe setzt Fassbomben ein, obwohl – oder weil – sie auch viele Zivilisten töten. Ein übergelaufener Pilot berichtet Von Alfred Hackensberger Bei jedem noch so leisen Brummen richten die Bewohner von Aleppo ihren Blick sorgenvoll nach oben. Gespannt suchen sie den Himmel nach dunklen Flecken ab, die sich, näher kommend, als Hubschrauber der syrischen Luftwaffe entpuppen könnten. Denn jeden Augenblick kann über ihnen eine dieser Fassbomben abgeworfen werden, die das Regime seit über zwei Monaten bevorzugt verwendet. Es sind improvisierte Bomben, aus Öltonnen gefertigt, mit Sprengstoff, Benzin und extra Schrapnell gefüllt, um die tödliche Wirkung zu verstärken. 20 von ihnen fallen derzeit täglich auf die Rebellengebiete von Aleppo. Sie werden von Soldaten per Hand über die Ladeflächen der Hubschrauber gerollt und abgeworfen. Die Besatzung weiß nicht, wo diese bis zu 500 Kilogramm schweren Sprengsätze einschlagen.

"Dort ist al-Qaida. Die schneiden Ihnen den Kopf ab"

Das syrische Grenzgebiet zur Türkei ist seit vier Monaten Sperrzone. Unser Autor hat sich trotzdem dorthin gewagt. Unterwegs mit einem Scheich, der aus Belgien gekommen ist, um das Land zu befrieden. Von Alfred Hackensberger Zu Gast beim Scheich, der aus Belgien kam Die schwarze Flagge von al-Qaida haben sie am syrischen Grenzposten abgenommen. Trotzdem bleiben die Tore von Tall Abyad geschlossen. "Die Türkei lässt niemand nach Syrien , seit Daisch den Grenzübergang besetzt hat", sagt Mohammed, der seit zwei Wochen vergeblich darauf wartet, seine Familie auf der anderen Seite der Grenze zu besuchen. Mit dem Akronym Daisch meint der deutschstämmige Syrier den Islamischen Staat im Irak und der Levante (Isil). "Ich hoffe, Sie wollen da nicht rüber, dort ist al-Qaida", erklärt Mohammed in gebrochenen Deutsch weiter. "Seit sie mit anderen Rebellengruppen kämpfen, sind sie besonders aggressiv, un

Assads Folterkammern sind die Hölle

Stundenlang hingen sie in Handschellen an den Armen aufgehängt, wurden mit Elektroschocks an Hinterkopf und Genitalien gefoltert. Überlebende berichten, was sie in Assads Folterkammern durchmachten. Von Alfred Hackensberger, Gaziantep (Türkei) Foto: Victor Breiner Zwei Monate lang wurde Mohammed Dschabri gefoltert. Auf ein Blatt Papier zeichnet er einen Plan seiner ehemaligen Zelle und des gesamten Trakts "Es ist alles noch viel schlimmer", sagt Mohammed Dschabri. "Die Opfer auf den Fotos sind als Märtyrer ins Paradies eingegangen. Tausende befinden sich aber noch lebend in der Hölle. Ich weiß, welche schrecklichen Leiden sie erdulden müssen." Der 25-Jährige saß 67 Tage im berüchtigten Foltergefängnis des syrischen politischen Geheimdienstes in al-Maisad, einem Stadtteil von Damaskus. Nur mit viel Glück hat er die unmenschlichen Verhältnisse und wochenlange Folter überlebt. Mit "Fotos" meint Jab