Im libyschen Küstenort Zuwara legen Flüchtlinge ihr Leben in die Hände von Schlepperbanden. Unter schlimmen Bedingungen warten sie auf die Reise ins Ungewisse. Die Schlepper verdienen an ihrem Elend. Von Alfred Hackensberger, Zuwara Foto: Victor Breiner In Zuwara liegen alte hölzerne Fischerboote auf dem Trockenen. Mit solchen Schiffen werden Flüchtlinge von Libyen nach Italien geschmuggelt Der warme Abendwind weht durch die Palmen am Strand und bläst den Sand in die Vorgärten. "Heute fährt kein Boot nach Lampedusa , das Wetter ist zu schlecht", stellt Abu Salem auf der Terrasse seiner großzügigen, zweistöckigen Villa fest. Er zeigt aufs Meer hinaus, zu den hohen Wellen, deren weiße Gischt auch in der Dunkelheit noch zu erkennen ist. Abu Salem weiß, wovon er spricht. Er ist ein Menschenschmuggler, der Flüchtlinge übers Mittelmeer illegal nach Europa bringt. Sein Standort ist Zuwara, eine Hafenstadt an der liby...
Alfred Hackensberger